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Auf dem Nusshardt

Dem Kind den Nusshardt noch zu zeigen -

sechs Jahre ist´s, dass ich hier war, schon her,

wieder und wieder sehnte ich mich sehr,

den Berg erneut mit lieben Freunden zu ersteigen.

 

Altweibersommers End vielleicht, Himmel noch ohne Geigen?

Gemeinsam blicken wir auf grüner Wipfel Meer -

und fern ist sie vom Krieg, für Augenblicke nur vom Heer.

Kühl streift der Windhauch uns, die wir nun schweigen.

 

Und es ist anders, als ich mich erinn´re, als ich dachte.

Die matten Fotos fangen ihn, den Berg, nicht ein,

die krassen Felsen nicht: Selbst muss man hier gewesen sein.

 

Und als wir oben waren, ja, da wachte

der Schöpfer über denen, die uns fern.

Die Sorgen wichen kurz. Es blieb der Kern.

 

 

CH, 6.09.2022

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Kommentare: 1
  • #1

    Friederike (Dienstag, 06 September 2022 23:12)

    Tole Fotos!
    Im Gedicht ändert sich das Versmaß, als trotz der bezaubernden Landschaft mit den sonderbaren Felsformationen der Gedanke an den Krieg und sein Grauen wieder ins Bewusstsein tritt. Dadurch wird der Krieg als böse Störung noch bewusster.